Heute morgen war Fremdgehen das zentrale Thema in der SWR3 Morning-Show. Mir kommt alleine beim Begriff des Fremdgehens fast die Galle hoch, bedeutete es doch, dass in einer Partnerschaft die Freiheit des einzelnen so eingeschränkt ist, dass er/sie nicht mehr tun und lassen kann, was er/sie will.
Es ist doch so, dass der Begriff des Fremdgehens immer nur auf den Gegenüber in der Beziehung angewendet wird; eigentlich nie auf sich selbst. Es heißt sofort „der Partner / die Partnerin darf nicht mit jemand anderem knutschen; ab da beginnt für mich das Fremdgehen“. Nie wird das aber auf sich selbst bezogen. Es ist also die Freiheitsbeschränkung des gegenübers…
Drastisch ausgedrückt ist es also eine Art des Leibeigenschaft oder Sklaverei. Und das viele Jahre nach deren Abschaffung. Die Leibeigenschaft wurde in Deutschland (je nach Region) zwischen 1803 und 1833 abgeschafft (Wikipedia zu Leibeigenschaft) und die Sklaverei durch die Vereinten Nationen 1956 (Wikipedia zur Sklaverei). Warum hält sich so ein Mist wie der Begriff des Fremdgehens aus dem Blickwinkel der Gesellschaft in Beziehungen eigentlich bis zum heutigen Tage?