Radwegverschmutzung

Liebe Landwirte mit Feldern in Nähe der Taubertal-Radwege,
sehr geehrter Herr Landrat Frank,

als wetter- und klimainteressierter Mensch ist mir weder der CO2-Ausstoß noch ein daraus resultierender Klimawandel egal. Deswegen lasse ich das Auto, sooft es irgendwie geht, stehen und nutze stattdessen das Fahrrad, auch auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle. Das ist bei dem super ausgebauten Radwegenetz im Taubertal auch eigentlich kein Problem – außer im Frühjahr und im Herbst, denn da bestellen die Landwirte ihre Felder. Die meisten von ihnen schauen, dass sie den Radweg möglichst wenig verschmutzen bzw. greifen nach Feldarbeiten zur Schaufel und machen wenigstens den groben Dreck vom Radweg wieder weg.

Einige wenige Bauern verhalten sich aber sprichwörtlich wie die grunzenden rosa Tiere in ihren Ställen und nutzen die Radwege, um den Dreck von den Reifen ihrer Traktoren abzufahren. Es kann sich wohl jeder vorstellen, dass daraufhin so ein Abschnitt des Radweges eher einem Feldweg als einer geteerten Straße gleicht. Zu sehen ist das zum Beispiel an der ehemaligen Landesgrenze zwischen Unterbalbach und Edelfingen oder auch am Ortseingang Edelfingen von Unterbalbach kommend.

Wieso dürfen die das? Warum greift hier niemand ein? Ist keinem bewusst, wie gefährlich das im Dunkeln oder in der Dämmerung ist? Würde das Gleiche auf einer Bundesstraße oder in einem Ort passieren, so würde sich sofort Polizei oder Ordnungsamt einschalten, aber auf dem Radweg interessiert es niemanden. Da trifft es ja auch „nur“ Radfahrer, Jogger oder Kinder…

Ich kann hier aber auch die Untätigkeit des Landkreises nicht verstehen – ist er doch Besitzer und damit verantwortlich für den Zustand der Radwege. Wenn schon nichts gegen die Verschmutzer unternommen wird, kann dann der Kreis nicht wenigstens ab und zu seine Kehrmaschinen auch mal über die Radwege schicken?

Stefan Heidrich
Lauda-Königshofen